Katharina Bosse
aus der Serie A Portrait of the Artist as a Young Mother, 2004–2009
© Katharina Bosse
Katharina Bosse
aus der Serie A Portrait of the Artist as a Young Mother, 2004–2009
© Katharina Bosse
Katharina Bosse
aus der Serie A Portrait of the Artist as a Young Mother, 2004–2009
© Katharina Bosse
Katharina Bosse
aus der Serie A Portrait of the Artist as a Young Mother, 2004–2009
© Katharina Bosse
*1968 in Turku, Finnland, lebt in Bielefeld
Die Bielefelder Fotografin Katharina Bosse arbeitet stets in Bild-Reihen. Ein in der Kunst wirklich ungewöhnliches, gesellschaftlich aber hoch brisantes Thema greift sie in der zwischen 2004 und 2009 entstandenen Reihe „A portrait of the artist as a young mother“ auf. Bosse erläutert: „Die Mutter-Bilder entstanden aus dem Gefühl heraus, dass es in Deutschland an einer Diskussion darüber fehlt, was es für eine Frau bedeutet, Mutter zu werden. Vor allem findet die Perspektive der Mütter selbst zu wenig Beachtung, auch in der Kunst.“
Bei den ganz offenkundig inszenierten Bildern handelt es sich, wie der Titel bereits andeutet, zugleich um Selbstporträts, so dass also die klassische Form des Künstler-Selbstporträts hier in origineller Weise mit der gesellschaftlichen Rolle der Frau verknüpft wird. Dazu weiter die Künstlerin: „Meine Porträts beginnen immer mit dem Ort, dem Hintergrund, nicht mit der Person oder der Bildidee. Bei der Mutter-Serie war es wesentlich, dass ich selbst vor der Kamera stand und meinen eigenen Körper als Projektionsfläche zur Verfügung stellte: Ich konnte nicht die Körper anderer Frauen dem Bild dienen lassen. Der Körper erzählt in seinen sich wandelnden Formen seine Geschichten vom Mutterwerden. Es war auch wichtig, bei diesem Projekt die Kontrolle abzugeben: So wie man als Mutter die Natur, die sich durch einen ausdrückt, nicht kontrollieren kann, konnte ich bei dieser Serie nicht selbst auf den Auslöser drücken.“
Das ebenso einfache wie verblüffende Konzept führt zu ganz unterschiedlichen Motiven, die (nicht nur den männlichen Betrachter) stets befremden: Bosses Selbstporträts sind weder romantisch, melancholisch oder erotisch, sondern laden in ihrer klassischen Kompositionsweise zur Reflexion des Bildes und der gesellschaftlichen Rolle der Mutter gleichermaßen ein.
Kunsthalle Nürnberg